Stolpersteinverlegung in Ludwigshafen

Im September 2019 war Mrs. Judith Rhodes zu Gast an unserer Schule, die mit den Schülerinnen und Schülern der 10. Klassen über das Schicksal ihrer Familie im Nationalsozialismus sprach. (siehe Beitrag: Geschichtsunterricht einmal anders).

Im Rahmen dieser Veranstaltung sammelten die Jugendlichen eine Spende für den Verein Ludwigshafen setzt Stolpersteine e.V.

Ende Oktober 2019 fand in Ludwigshafen die Stolpersteinverlegung für insgesamt 23 Opfer der NS-Zeit statt. Hier ein Ausschnitt aus dem Schreiben an die zehnten Klassen:

Liebe Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 10,

herzlichen Dank für Eure Spende an Ludwigshafen setzt Stolpersteine eV., die ihr uns nach dem Besuch von Judith Rhodes an Eurer Schule überwiesen habt.

 Eure Spende wurde für die Verlegung der fünf Stolpersteine der Familie Durlacher in der Ludwigsstraße 81 in Ludwigshafen verwandt.

Es geht dabei vor allem um die Kinder Heinz, Erich und Lore. Alle drei überlebten.

Ihre Eltern jedoch wurden zunächst in Frankreich interniert und dann 1942 nach Auschwitz ins Konzentrationslager deportiert und dort ermordet.

Die Tochter Lore konnte in die Niederlande fliehen und war dort Teil einer holländischen Widerstandsbewegung. Eine junge und mutige Frau!

Besonders berührt hat uns, dass die Familienangehörigen aus Israel mit neun Personen anreisten, um bei der Verlegung dabei zu sein. Es waren die Söhne von Heinz und Lore Durlacher mit ihren Familien. Dieser Kontakt war sehr bewegend und intensiv.

 Herzlichen Dank für eure Spende und euer Engagement!

 

Wer mehr wissen möchte über die Familie Durlacher, kann sich hier die Biografie der Familie herunterladen.  –> Stolpersteine Ludwigshafen-Durlacher[1]

Am 27. Januar 2020 jährte sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum 75. Mal. Nur noch wenige, hochbetagte Überlebende können von den unfassbaren Verbrechen, die dort geschahen, berichten. Umso wichtiger ist es, die Erinnerung an die Opfer der NS-Zeit aufrecht zu erhalten.

Vortragsreihen von Zeitzeugen und Nachfahren wie Judith Rhodes oder die Verlegung von Stolpersteinen geben den Ermordeten und Verfolgten auch in Zukunft ein individuelles Gesicht und eine Stimme.

So leisten sie einen wichtigen Beitrag, die Verantwortung jedes einzelnen von uns für die Gegenwart und die Zukunft im Bewusstsein zu verankern. In diesem Sinne, bleibt sensibel und wachsam!