Viele Jugendliche und Erwachsene merken nicht, wie viel Zeit sie am Handy verbringen – Bist du einer davon? Könntest du dein Handy einfach so für zwei Tage abgeben?
Die Klasse 8d der Otto-Hahn-Realschule plus Bitburg hat das Experiment gewagt eine zweitägige Smartphone – Diät vom 20.2. – 22.2.17 durchzuführen, an der 11 freiwillige Jugendliche sowie die Deutschlehrerin Frau Hoffmann teilnahmen.
Benedikt Loscheider („Offliner“) und Seyit Kart („Onliner“) werden stellvertretend zu diesem Experiment Stellung beziehen.
Eine Smartphone – Diät ist eine sinnvolle Maßnahme, um nochmal zu lernen den Alltag ohne ein Smartphone zu bestreiten. Beispielsweise treten wichtigere Dinge wieder in den Vordergrund: Gemeinsames Spielen mit der Familie (z.B. Kartenspiele, Brettspiele) und gemeinsame Unternehmungen (z.B. Einkaufen, Kino). Ebenso kann man sich während einer Smartphone – Diät besser konzentrieren. Besonders bei den Hausaufgaben oder während Autofahrten vibriert kein Handy und es erscheinen keine Nachrichten auf dem Display, die einen ablenken. Allgemein kommt man schneller, besser, sicherer und konzentrierter zum Ziel.
Ich fühle mich besser und entspannter ohne ein Handy. Man hat mehr Zeit für sich selbst, für die Familie und für die Freunde. Diese neu gewonnene Zeit (2-3 Stunden pro Tag) kann man einfach besser nutzen. Mir ist durch diese Smartphone – Diät bewusst geworden, dass ein Handy im Alltag sehr wichtig ist, aber es niemals Familienaktivitäten ersetzen darf! Mit Freunden zu sprechen und mit ihnen was zu unternehmen ist viel wichtiger, als mit ihnen ständig nur über das Smartphone zu kommunizieren. Daher werde ich mein Handy nicht mehr so oft wie vorher benutzen!
Benedikt Loscheider
Die „Onliner“ haben sich bewusst gegen eine Smartphone – Diät entschieden:
Eine Smartphone-Diät ist absurd, weil man nach dieser kurzen Zeit ohne das Smartphone sowieso wieder regelmäßig zum Handy greifen wird. Die Nutzung wird nach diesen zwei Tagen wieder genauso intensiv sein, weil das Smartphone im Alltag zu sehr inbegriffen ist. Beispielsweise wird das Handy nicht nur zum Anrufen, sondern darüber hinaus als Wecker sowie Uhr und vor allem als Kommunikationsmittel (z.B. Facebook, Whatsapp, Snapchat, etc.) zwischen Freunden genutzt. Ebenso hören viele Jugendliche darüber ihre Musik im Schulbus und zuhause. All diese Beispiele werden nach den zwei Tagen den Alltag wieder genauso prägen wie zuvor, da Smartphones in der heutigen digitalen Zeit unverzichtbar sind.
Die Smartphone-Diät verhindert in diesen zwei Tagen erreichbar und mobil zu sein. Zum Beispiel könnte bei einem Unfall kein Notruf (Feuerwehr oder Polizei) alarmiert werden. Oder wenn in der Schule eine Stunde ausfällt ist es schwieriger jemandem zuhause Bescheid zu geben. Hinzu kommt, dass man selber nicht erreichbar ist und Vieles im Vorhinein abgesprochen werden muss.
Während viele meiner Mitschüler/innen vergeblich nach Beschäftigungen gesucht haben und sich gelangweilt haben, schaute ich mir lustige Videos an, schrieb mit Freunden und hörte meine Lieblingsmusik. Das hätte ich ohne mein Smartphone nicht machen können. Zwar hätte ich diese Zeit sinnvoller nutzen können, aber das habe ich nicht. Bin ich jetzt süchtig, weil ich meine Zeit, in der ich mich langweile, mit meinem Handy verbringe? Auf gar keinen Fall! Das Handy gehört jetzt schon seit Jahren zu meinem Alltag und das wird sich auch nicht so schnell ändern.
Seyit Kart
Wie du sehen kannst gibt es einige Befürworter und Gegner einer digitalen Smartphone – Diät. Jeder sollte sich einmal Zeit nehmen, um über den eigenen Handykonsum nachzudenken.
Probiere doch selber eine digitale – Diät aus und verzichte – passend zur Fastenzeit – auf dein Smartphone!
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